Rettung für Kröpeliner Schule
OZ Artikel „Rettung für Kröpeliner Schule in Sicht“ vom 22.06.2006
Der Regionalen Schule Kröpelin droht das Aus. Heute Abend stellt der Internationale Bund den Stadtvertretern ein Konzept für eine Freie Schule vor.
Kröpelin Wird die Regionale Schule in Kröpelin geschlossen, müssen die Schüler mit dem Bus nach Bad Doberan, Kühlungsborn und Satow fahren. Das wollen Eltern, Lehrer und Stadtvertreter verhindern. Mehrfach machten sie sich bereits für den Erhalt des Schulstandortes in der Schusterstadt stark. Doch gegen die Schulentwicklungsplanung des Landkreises, laut der die Schule im Sommer 2007 geschlossen wird, gibt es scheinbar kein Rezept. Statt Erfolgen, müssen die Kröpeliner ständig neue Niederlagen einstecken.
Jetzt flatterte eine Unterlassungsverfügung des Landes auf den Schreibtisch von Bürgermeister Paul Schlutow. „Weil wir mit neun Schülern in der fünften Klasse nicht die Mindestzahl von 22 erreichen, darf sie im nächsten Schuljahr nicht als sechste Klasse weitergeführt werden“, nennt das Stadtoberhaupt die Forderung des Bildungsministeriums. Und eine weitere Anordnung des Schulamtes Rostock bereitet den Kröpelinern Bauchschmerzen: Weil für eine neue fünfte Klasse nur 23 und nicht die nötigen 36 Schüler angemeldet sind, darf im Sommer keine fünfte Klasse in Kröpelin gebildet werden. Deshalb hat der Bürgermeister zwar eine Ausnahmegenehmigung beim Bildungsministerium beantragt. Die hatte das Schulverwaltungsamt aber bereits mit der Begründung, es gebe keine unzumutbaren Schulwege, abgeschmettert.
Trotzdem gibt es nun neue Hoffnung für den Schulstandort, an dem 1998 rund 13 Millionen Mark investiert wurden: Wie erst jetzt bekannt wurde, hat der Hauptausschuss der Stadt auf einer Dringlichkeitssitzung Ende Mai über die Schulentwicklung beraten. Mehrheitlich segnete er die Gründung einer „verbundenen Regionalen Schule mit Gymnasium“ in freier Trägerschaft zum Schuljahr 2006/07 ab. Heute Abend sollen die Stadtvertreter darüber beraten. Erstmals stellt der Träger, der Internationale Bund (IB), dann ein Konzept zur Betreibung einer Freien Schule in Kröpelin vor.
Bevor eine Freie Schule gegründet werden darf, muss allerdings eine Genehmigung des Bildungsministeriums vorliegen. „Die hat der Internationale Bund bereits 2004 beantragt“, informierte Paul Schlutow.
CHRISTINE BORGWALD
Eigentlich ein netter Artikel. Nachdem Frau Borgwald die Heldentaten des Herrn Bürgermeister beschrieben hat, welche ja eigentlich ein paar Jahre zu spät kömmen, kommt der eigentlich Hammer, ein neuer Träger der freien Schule kommt ins Gespräch. Neben AWO, Kirche ist nun plötzlich auch der IB als Träger da. Inhaltlich gesehen, habe ich natürlich nichts gegen die freie Trägerschaft durch den IB, aber das Konzept dieser Trägerschaft, sollte komplett vorliegen und vorgestellt werden, was man meiner Meinung nach schwer im Rahmen einer Stadtvertretersitzung realisieren kann. Weiterhin müsste erstmal etwas schriftlich vom Landkreis (Schulverwaltungsamt) bzw Kultusministerium vorliegen, das ein Start in diesem Schuljahr erfolgen kann, was bis gestern zumindestens bei den Stadtvertretern auch nicht vorlag. Wenn der Start in diesem Schuljahr gesichert ist, wäre dies ein gute Sache und sollte eigentlich vom jedem Stadtvertreter befürwortet werden. Wenn dies aber nicht das Fall ist, sollte der Dringlichkeitsbeschluss des Hauptausschusses heute nicht bestätigt werden, weil zum Schuljahr 2007/2008 wären auch die anderen Partner in der Lage ein fertiges Konzept zu liefern und dann wäre es eine Frechheit, so eine Leistung für die Stadt ohne Ausschreibung, richtiger Konzeptvorstellung und Planung zu vergeben.
Weiterhin finde ich es verwerflich, in welcher Terminierung das schon wieder erfolgt. Sicher die Zeit drängt, aber mit welchen Vorraussetzungen sollen die Stadtvertreter heute den Beschluss bestätigen???
Sie kennen kein Konzept des IB, es gibt keine konkreten Zusagen, das es zu diesem Schuljahr was wird, aber sie sollen heute den Beschluss des Hauptausschusses bestätigen, das der IB freier Träger werden kann. Weiterhin kommt natürlich der terminliche Druck dazu, weil wie bei der regulär letzten Sitzung vor der Sommerpause wären und die nächste reguläre erst am 31.08. geplant ist, was viel zu spät wäre.
Persönlich möchte ich nicht in der Haut der Stadtvertreter stecken, die dies entscheiden müssen. Wenn ich es täte ich würde dagegen monieren, weil dieser Vorstoss vom Bürgermeister meiner Meinung nach eine Frechheit ist. Seit dem Beschluss des Hauptausschusses sind Tage vergangen, wo in einer inoffiziellen Sitzung den Stadtvertretern ohne Probleme das Konzept des Ib hätte vorgestellt werden können. Lassen wir uns mal überraschen was da raus kommt.